Das kleinste Atomkraftwerk der Schweiz, AKW Mühleberg, produzierte rund 3000 GWh. Dies entspricht etwa 5% der inländischen Nachfrage nach Elektrizität. Die Stilllegung des AKW sollte uns keine Sorgen bereiten, denn die Bedeutung der Atomkraft ist für unsere Energieversorgung vergleichsweise gering. Ein Blick auf den tatsächlichen Energieverbrauch zeigt, dass der Anteil der Atomkraft schweizweit nur 3,7% beträgt und sich somit im Schweizer Energiemix kaum bemerkbar macht.
Nichts desto trotz muss die Strombranche weiterdenken. Der Ersatz der Atomkraft durch fossile Brennstoffe, beispielsweise in Form von Gaskraftwerken, widerspricht der Energiestrategie des Bundes und dem Gebot der CO2-Neutralität, welche die Schweiz bis 2050 erreichen sollte. Heute stützt sich die Schweiz beim Energiekonsum für Strom, Wärme und Mobilität zu etwa 70% auf nicht erneuerbare Quellen ab, vor allem auf Erdölprodukte. Pro Jahr gehen dadurch 50 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre hoch.
In den kommenden Jahren, in denen auch die restlichen vier AKW vom Netz gehen sollen, werden wir die Produktionskapazitäten aus erneuerbaren Energiequellen ausbauen und unseren Verbrauch reduzieren müssen. Das Potenzial dafür wäre vorhanden.
Quellen: NZZ am Sonntag vom 22.12.2019
Bildquelle: Wikipedia